Montag, 10. April 2006

GEDANKEN ZUM INTELLEKT

Und es begab sich, dass wir (drei Männer) im Bad saßen, die Haxerln im Wasser, den Kopf in der Sonne. Und frühlingshalber nichts Besseres zu tun hatten, als darüber zu diskutieren, wie hoch der Grad unseres Intellekts wäre.

Meine Essenz: Ich bin nicht intellektuell.

Denn ich habe mich später bemüht, den wahren Intellektuellen gedanklich zu zeichnen. Und es war partout keine Übereinstimmung zu finden. Weil der Hardcore-Intellektuelle nämlich so aussieht:

Der Intellektuelle im allgemeinen:

Er hat vier hervorstechende Charakter-Eigenschaften.

Erstens:

Er verabscheut den Mainstream. Was viele gut finden, lehnt er aus Überzeugung (und sogar in Unkenntnis) ab. Statt dessen kokettiert er mit dem garantiert Unbekannten - je abseitiger, desto eindrucksvoller.

Zweitens:

Er hasst kaum etwas mehr als Zustimmung. Den Satz des Mitdiskutanten Du, ich versteh' dich betrachtet er als persönliche Niederlage. Sein Ziel ist niemals der Aha-Effekt, sondern immer nur der Hä-wie-bitte-Effekt. In der Runde ist daher für ihn nur Ratlosigkeit wirklich befriedigend.

Drittens:

Er ist ein König der Fremdwörter, schüttelt immer und überall für jeden einfachen Begriff ein kompliziert (und ergo gescheit) klingendes Synonym aus dem Ärmel. Ob gesprochen oder geschrieben, eine Zusammenstellung ist selbstverständlich eine Kompilation, er doziert nie in eigener Sache, sondern stets nur pro domo, und im Ernstfall weigert er sich, irgendetwas zurückzunehmen, so lange er es genausogut revozieren kann.

Viertens:

Er spottet niemals über die anderen Menschen, die einem Massenphänomen nach dem anderen erliegen. Seine Art, mit dem allseits Primitiven umzugehen, ist kluge Ignoranz. Fußball beispielsweise, ist das nicht dieses Spiel, das immer im Fernsehen gezeigt wird? Wo das Tor und Achtung Wortwitz der Tor korrelieren? Die scheinbare Ahnungslosigkeit ist die subtilste Form der Bewertung. Sein Desinteresse ist im Gönnerstil vorgetragen. Ach ja, der Opernball! Wien, oder? Ja, ja, darüber habe ich schon einmal etwas im Feuilletonteil der FAZ gelesen.

Der Intellektuelle und das Buch:

Sein Lieblingsbuch ist zweifellos Geisterhuren & Kristalle, geschrieben vom peruanischen Bauern Ignacio Morades, dessen Dialektsprache auch auf beeindruckende Weise die chilenische Upperclass vorführt.

Der Intellektuelle und der Film:

Seine cineastische Priorität gilt den Meisterwerken Zorn der Seele vom japanischen Untergrund-Filmer Tansahiro Kasaka und Malheur, c'est mal vom französischen Avantgardisten Jean-Philippe Cressont. Bei letzterem ist sein Ärger über die österreichischen Kinos groß, weil er sich im Prozess des Eintauchens von den mitlaufenden deutschen Untertiteln gestört fühlt.

Der Intellektuelle und die Musik:

Er steht natürlich auf Salvatore Dominguez, einen mexikanischen Jazz-Gott und auf The Attending Losts, eine walisische Rockband, deren Texte so vielseitig das Establishment zur sich selbst entlarvenden Projektionsfläche werden lassen.
Er meidet natürlich große Konzerte in Hallen oder gar Stadien. Seine Musiker spielen, wenn überhaupt öffentlich, nur in völlig unbekannten Kellerlokalen vor maximal zehn Zuschauern. Weil es denen nicht um die Kohle, sondern nur um den Geist der Musik und das Begreifen der Akkorde geht.

Der Intellektuelle und das Haustier:

Er besitzt natürlich einen Kater (der Katze wird ja gerne Intellekt nachgesagt). Der hört entweder auf den Namen Theophrast, was als Naheverhältnis zum griechischen Altmeistertum verstanden werden soll. Oder aber er heißt Hoeneß, was als provokante Bürgerlichkeit (Proletariats-Signal) einen ganz klar definierten Kontrapunkt (Was, ausgerechnet du benennst dein Tier nach einem Fußball-Manager?) ergibt.

Der Intellektuelle und die Zeitung:

Er betrachtet den politischen Teil von El Pais als sehr ausgewogen, wirtschaftlich hingegen ist die gute alte Financial Times unschlagbar. Und für Insider ist der Feuilletonteil des Corriere de la sera mitunter eine Fundgrube. Deutschsprachige Zeitungen werden bestenfalls durchgeblättert, aber hin und wieder, das kann man zugeben, ist in Der Zeit oder in der Neuen Zürcher Zeitung schon etwas zu finden. Und zwar niemals ein guter Artikel, sondern immer ein wohl differenzierter Text.

Der Intellektuelle und der Glaube:

Natürlich kann er mit keiner Religion Konsens finden. Ein Gott passt so gar nicht in seine Welt (so er nicht Jazzmusiker ist). Geglaubt wird nur an sich selbst. Aber, sieh an, zumindest im Buddhismus sind interessante Konvergenzen auszumachen.

Der Intellektuelle und der Urlaub:

Er berichtet sehr gerne von seinem Tramperausflug nach Laos, in dessen Zug er in einer kleinen Bibliothek im Landesinneren sogar Werke von Ho-Ken-Seo entdeckt hat. Im kommenden Jahr soll's nach Botswana oder Ossetien gehen.

Der Intellektuelle und die Frauen:

Sex ist natürlich total überbewertet.

Freitag, 12. August 2005

ICH FREU' MICH . . .

. . . weil mein Bloggerdasein auch bald wieder eines ist. Ja, ich bin schon wieder sooooooo geil.

Freitag, 17. Juni 2005

DANKE

Ich schrieb es, und Herr bandini veröffentlichte es. Ein großes Danke, dass meine Erinnerungen in seinem geschätzten Raum blühen durften. Schön.

Samstag, 21. Mai 2005

ALLEIN

Es ist Samstag. Keine Wolke am Himmel. Wärme überall. Ein Tag für ein Abenteuer. Luft. Lust. Sport. Frau.

Ich aber sitze im Büro. Allein. Ganz allein. Der Computer vermag mir kein Abenteuer zu sein.

Stell' ich halt ein Bild in mein Blog. Und mach' mir selbst eine Freude.

Ein erotischer Augenblick tut gut. Und ein Tagtraum. Ich stelle mir jetzt einfach vor, dass ich . . .

aweb9

Donnerstag, 19. Mai 2005

HERRLICHER LOCHPASS

tv1Es war im Sommer 2004, als die hocherotische Frau mir eine wichtige Frage stellte: Wenn du dich entscheiden müsstest zwischen einer Nummer mit mir oder einem Fußballspiel im Fernsehen, was tust du? Ihr Interesse war freilich von der Aktualität getragen. Immerhin wusste sie, dass die bevorstehende Fußball-Europameisterschaft für einen wahren Freund des runden Leders das Must aller Musts ist.

Mein (aus sexstrategischen Gründen) nicht geäußerter erster Gedanke war: Sex kann ich immer haben. Eine Euro nur alle vier Jahre. Meine Antwort war dann aber eher ein vorsichtiges Taktieren, wohlüberlegt: Kommt auf die Partie an, sprach ich und zauberte damit Fassungslosigkeit in das Gesicht der überzeugten Fußball-Ignorantin. Weil in ihrem Kosmos eine ganz simple Gleichung gilt: Match = Match = Unnötig.

Also differenzierte ich: Schau, während die Schweiz gegen Kroatien oder Schweden gegen Bulgarien spielt, hat eine gierige Frau eine verdammt große Sieges-Chance. Aber sollte Spanien gegen Portugal oder Deutschland gegen Holland antreten, sorry, baby, da bist du Außenseiterin. Zumindest im Fall der Deutschen hatte sie ein Einsehen, weil auch sie auf ihrer rotweißroten Festplatte einen Grundsatz gespeichert hat: Wenn wir Österreicher (auch in Folge von Nicht-Qualifikation) schon nix g'winnen können, dann wollen wir wenigstens die Deutschen verlieren sehen.

Vergangenheit.

Die Gegenwart war gestern (ich bitte, über diesen temporäre Ungenauigkeit hinwegzusehen).

Ich fand mich vor dem Fernseher ein. So wie jedes Jahr, wenn Europacup-Finale ist. Neben mir das Ottakringer(-Bier), weil Klischees schließlich nicht aus dem Nichts kommen. Sporting Lissabon führte gegen ZSKA Moskau 1:0 und spielte exzellent.

Es war kurz nach der Pause, als sie den Raum betrat. Und mich ernsthaft fragte: Na, wer führt? Ich hätte ihr jetzt sagen können, dass Untersiebenbrunn im Spiel um die Weltmeisterschaft gegen Wulkaprodersdorf 7:4 in Front liegt, es hätte bei ihr keine andere Reaktion als die Wahrheit hervorgerufen. Statt dessen lächelte ich nur. Wissend, dass geheucheltes Interesse nie ohne Plan daherkommt.

Und ich wurde sofort bestätigt. Sie beugte sich über mich und ließ ihre Brüste über mein Gesicht baumeln. Ich hörte nur mehr aus der Entfernung den Kommentator, der irgendetwas von einem herrlichen Lochpass, von einem intensiv geführten Zweikampf und von einer zuschnappenden Abseitsfalle faselte.

Herrje, es war verzwackt. Aber ihre Bemühungen waren fordernd. Sie wollte fleißigen Sex und nicht Sex zu Fleiß. Und ich musste jetzt entscheiden: Fick oder Finale.

Sie spürte meine Unruhe. Und sagte:Ich weiß, das ist gemein. Aber ich will eh nur eine schnelle Nummer. In zehn Minuten kannst du wieder weiterschauen. Mit diesem Kompromiss konnte ich gut leben.

Wir drehten den Fernseher ab und vögelten heftig. Wunderbar. Sie hat's nämlich echt drauf. Und schon wurden zwanzig Minuten daraus.

Auf postkoitales Kuscheln verzichtete sie. Rücksichtsvoll.

Ich drehte den Fernseher auf. Aus dem 1:0 war in kürzester Zeit ein 1:3 geworden. Ich hatte demnach alles versäumt, was es bei einem Finale zu versäumen gibt. Der Kommentator begrüßte mich mit den Worten: Ja, hier tut sich nichts mehr, ZSKA wird den ersten russischen Europacup-Titel der Geschichte holen.

Und ich holte mir ein neues Bier.

NUR ZUR ORIENTIERUNG

Erotisch?


schlfer

ICH, EIN PHANTAST

Leidenschaft ist das Motiv: So viele Jahre. So viele Frauen. So viele Entdeckungen. Ich will aufbrechen zu einer grenzenlosen Abenteuerreise. Zu den sinnlichen und erotischen Schätzen zwischen Horizont und Abgrund. Der Sex und das Sein. Ich will schreiben. Über mich, mein Verlangen, meine Gedanken. Und ich will voller Frohsinn in der weiten Welt der Lust wandeln.

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