RHYTHMUS-RESISTENZ
Kyra, Kyra, böses Mädchen. Wie konntest du mir nur DAS antun? Eine Geschichte hat gereicht, um einer Erinnerung den Weg frei zu machen. Und Erinnerungen können unerbittlich sein. Dabei hatte ich diese so gut vergraben, ganz tief unter meiner Seelen-Erde. Aber untot bleibt eben untot. Und jetzt muss ich diesem absolut grotesken Erotik-Zombie ins Auge blicken.
Es begab sich, . . .
. . . dass ich mit Freunden in der Diskothek U4 landete. Und mein Blick fiel alsbald auf eine extrem attraktive Frau. Blond. Gut aussehend. Und ein Körper, der auch im dämmrigen Licht als erobernswert erschien. Also routinemäßige Kontakaufnahme. Die von Erfolg gekrönt sein sollte. Wenn auch nicht in dieser Nacht (Details dazu sind zu vernachlässigen). Es kam zum Telefonnummern-Tausch. Und es kam zum neuerlichen Disko-Rendezvous.
Alles bestens bis hierher.
Sie hieß Anna, war 32 Jahre alt, war frech, witzig und offen. Ich begegnete ihr daher mit Frechheit, Witz und Offenheit. Ihr Ohr bekam offenbar zu hören, was es hören wollte, und so dauerte es nicht lange bis zur ersten Berührung und noch einmal nicht lange bis zum erlösenden Satz "Gehen wir." Wohlgemerkt, sie ergriff die entscheidende Initiative, daran sollte ich mich später erinnern. Wir fuhren zu mir nachhause.
Alles bestens bis hierher.
Bei mir angekommen, wollte ich selbstverständlich noch ein Gläschen vom guten Roten kredenzen, aber sie (ja, sie) gab mir zu verstehen, dass ich mir jeglichen romantischen Vorspiel-Scheiß laden könnte, wollte nur das Bett. Kaum waren wir im Schlafzimmer, hatte ich vorerst einmal Gummi-Gedanken. Also verließ ich den Raum, um ein Kondom zu holen. Ich kam zurück, und Anna lag splitternackt auf meinem Bett.
Nicht mehr alles bestens, aber noch gut genug bis hierher.
Romantik war, das hatte ich rasch begriffen, nicht das Gebot der Stunde. Daher verzichtete ich auch auf Firlefanz a la Kerzen, Duftlämpchen oder Räucherstäbchen. Hier war promptes Handeln gefragt. Also verwandelte ich mich in alter Routine in den nackten Eroberer und begab mich, den Gipfel im Hinterkopf, ins Basilager I, zum gekonnten Vorspiel, wie ich annahm. Zwar fehlte mir ein wenig der Aufgeilungs-Funke, aber was soll's, dachte ich, rein ins Glück.
Alles in Ordnung bis hierher.
Aber nun begab sich folgendes: Die Frau reagierte nicht. Anna lag einfach nur da. Mit geschlossenen Augen. Entspannt, aber völlig unaufgeregt. Und ließ mich an ihrem Körper arbeiten. Ich bemühte fortan mein gesamtes Repertoire. Ich streichelte und küsste. Nichts. Ich schleckte und liebkoste. Nichts. Ich biss und kratzte. Nichts. Kopf, Brüste, Bauch, Schenkel, Muschi, ich engierte mich wie ein Idiot. Mein Sprache pendelte zwischen Süßer, kleiner Hoppelhase über Was für ein Körper, ich genieße dich bis Du willst es doch, du geile Sau. Nichts. Ich vernahm kein Wort. weder der Zustimmung, noch der Ablehnung. Kein Stöhnen. Kein Gurren. Kein Keuchen. Aber immerhin atmete sie noch. Ihre Arme waren seitlich weggestreckt, ihre Körperhaltung gerade. Und ich kam mir vor wie ein Perverser, der sich heimlich des Nächtens in der Prosektur den Kick holt. Ja, ich war an der Grenze meines Schaffens angelangt. Und die Dämonen der Selbstzweifel breiteten ihre Schwingen aus, verdunkelten den Raum, der Minuten zuvor voller Selbstvertrauen erhellt gewesen war.
Nichts mehr gut bis hierher.
Aber es sollte noch schlimmer kommen. Ich suchte den Dialog. Die knallharte Recherche. Ich bat sie um Stellungnahme. Wir müssen das hier nicht tun, belehrte ich sie. Es soll doch beiden Spaß machen, zeigte ich mich von meiner liberalsten Seite. Wie schätzt du diese außergewöhnliche sexuelle Situation ein, versuchte ich, mich der Sache intellektuell zu nähern. Nichts. Sie erstickte meine Redseligkeit mit einem Augenaufschlag und der leisen Forderung: Schlaf' mit mir!
Alles geklärt bis hierher.
Ich war offenbar blind. Anna hat einfach nichts übrig für das Drumherum. Was sie will, ist gefickt werden. Wie konnte ich elender Petting-Egoist das nur übersehen. Aber jetzt.
Oder auch nicht. An ihrem passiven (um es freundlich auszudrücken) Verhalten änderte sich auch nichts, als ich in sie eindrang. Sie war resistent gegen jeden Rhythmus, gegen jede zusätzliche Fingerfertigkeit, gegen jede Zungenakrobatik, gegen jeden Stellungswechsel. Nichts. Nichts. Nichts. Außer der Zerstörung meines an und in vielen weiblichen Körpern errichteten Ego. Nun mag der geneigte Leser sich denken, warum ich nicht längst mein Heil im sofortigen Abbruch gesucht habe. Einfache Erklärung dafür: Ehrgeiz. Ich wollte es partout nicht glauben, dass es mir nicht gelingen sollte, diese Frau zu einem Hauch von Verschmelzung, zu einem leisen Anflug von Ekstase zu bewegen. Aber es war so.
Alles unnötig und zum Vergessen bis hierher.
Ich bemühte mich weiter. Ackerte. Kämpfte. Bäumte mich auf. Ja, das hier wurde jetzt zu einer Mission. Mein Körper sendete Parolen aus: Im Stile von Lang lebe die Leidenschaft oder Immer weiter, wir wollen von Sinnen sein oder Stellen wir uns den Herausforderungen der Obsession. Es war vergeblich. Anna lag auf dem Rücken, Augen zu, Mund zu, Seele zu. Ich war gescheitert. Und von Orgasmus wäre im Grunde natürlich keine Rede gewesen. Ich spritzte dennoch. Justament. Meine Stimmung war so, dass ich meinen Höhepunkt erreichte, nicht, weil ich so geil war, sondern weil ich es ihr zu Fleiß machen wollte.
Ein sexueller Albtraum bis hierher.
Ich schwitzte. Rund 30 Minuten Knochenarbeit hinterließen eben ihre Spuren. Dann dachte ich, was ich jetzt wohl sagen sollte. Wie ich es sagen sollte. Ob ich überhaupt etwas sagen sollte. Aber sie kam mir zuvor. Und wie. Sie tröstete mich nämlich. Und sprach: Sei nicht traurig. Aha, jetzt sollte wohl die Erklärung für ihre Unpässlichkeit folgen. Nicht ihr Tag, blablabla. Aber es kam anders. Sie nahm meinen Kopf, schaute mir in die Augen, lächelte. Ich finde nichts dabei, wenn jemand noch nicht so viel Erfahrung mit Frauen hat.
Und da muss wohl etwas dran sein.
Es begab sich, . . .
. . . dass ich mit Freunden in der Diskothek U4 landete. Und mein Blick fiel alsbald auf eine extrem attraktive Frau. Blond. Gut aussehend. Und ein Körper, der auch im dämmrigen Licht als erobernswert erschien. Also routinemäßige Kontakaufnahme. Die von Erfolg gekrönt sein sollte. Wenn auch nicht in dieser Nacht (Details dazu sind zu vernachlässigen). Es kam zum Telefonnummern-Tausch. Und es kam zum neuerlichen Disko-Rendezvous.
Alles bestens bis hierher.
Sie hieß Anna, war 32 Jahre alt, war frech, witzig und offen. Ich begegnete ihr daher mit Frechheit, Witz und Offenheit. Ihr Ohr bekam offenbar zu hören, was es hören wollte, und so dauerte es nicht lange bis zur ersten Berührung und noch einmal nicht lange bis zum erlösenden Satz "Gehen wir." Wohlgemerkt, sie ergriff die entscheidende Initiative, daran sollte ich mich später erinnern. Wir fuhren zu mir nachhause.
Alles bestens bis hierher.
Bei mir angekommen, wollte ich selbstverständlich noch ein Gläschen vom guten Roten kredenzen, aber sie (ja, sie) gab mir zu verstehen, dass ich mir jeglichen romantischen Vorspiel-Scheiß laden könnte, wollte nur das Bett. Kaum waren wir im Schlafzimmer, hatte ich vorerst einmal Gummi-Gedanken. Also verließ ich den Raum, um ein Kondom zu holen. Ich kam zurück, und Anna lag splitternackt auf meinem Bett.
Nicht mehr alles bestens, aber noch gut genug bis hierher.
Romantik war, das hatte ich rasch begriffen, nicht das Gebot der Stunde. Daher verzichtete ich auch auf Firlefanz a la Kerzen, Duftlämpchen oder Räucherstäbchen. Hier war promptes Handeln gefragt. Also verwandelte ich mich in alter Routine in den nackten Eroberer und begab mich, den Gipfel im Hinterkopf, ins Basilager I, zum gekonnten Vorspiel, wie ich annahm. Zwar fehlte mir ein wenig der Aufgeilungs-Funke, aber was soll's, dachte ich, rein ins Glück.
Alles in Ordnung bis hierher.
Aber nun begab sich folgendes: Die Frau reagierte nicht. Anna lag einfach nur da. Mit geschlossenen Augen. Entspannt, aber völlig unaufgeregt. Und ließ mich an ihrem Körper arbeiten. Ich bemühte fortan mein gesamtes Repertoire. Ich streichelte und küsste. Nichts. Ich schleckte und liebkoste. Nichts. Ich biss und kratzte. Nichts. Kopf, Brüste, Bauch, Schenkel, Muschi, ich engierte mich wie ein Idiot. Mein Sprache pendelte zwischen Süßer, kleiner Hoppelhase über Was für ein Körper, ich genieße dich bis Du willst es doch, du geile Sau. Nichts. Ich vernahm kein Wort. weder der Zustimmung, noch der Ablehnung. Kein Stöhnen. Kein Gurren. Kein Keuchen. Aber immerhin atmete sie noch. Ihre Arme waren seitlich weggestreckt, ihre Körperhaltung gerade. Und ich kam mir vor wie ein Perverser, der sich heimlich des Nächtens in der Prosektur den Kick holt. Ja, ich war an der Grenze meines Schaffens angelangt. Und die Dämonen der Selbstzweifel breiteten ihre Schwingen aus, verdunkelten den Raum, der Minuten zuvor voller Selbstvertrauen erhellt gewesen war.
Nichts mehr gut bis hierher.
Aber es sollte noch schlimmer kommen. Ich suchte den Dialog. Die knallharte Recherche. Ich bat sie um Stellungnahme. Wir müssen das hier nicht tun, belehrte ich sie. Es soll doch beiden Spaß machen, zeigte ich mich von meiner liberalsten Seite. Wie schätzt du diese außergewöhnliche sexuelle Situation ein, versuchte ich, mich der Sache intellektuell zu nähern. Nichts. Sie erstickte meine Redseligkeit mit einem Augenaufschlag und der leisen Forderung: Schlaf' mit mir!
Alles geklärt bis hierher.
Ich war offenbar blind. Anna hat einfach nichts übrig für das Drumherum. Was sie will, ist gefickt werden. Wie konnte ich elender Petting-Egoist das nur übersehen. Aber jetzt.
Oder auch nicht. An ihrem passiven (um es freundlich auszudrücken) Verhalten änderte sich auch nichts, als ich in sie eindrang. Sie war resistent gegen jeden Rhythmus, gegen jede zusätzliche Fingerfertigkeit, gegen jede Zungenakrobatik, gegen jeden Stellungswechsel. Nichts. Nichts. Nichts. Außer der Zerstörung meines an und in vielen weiblichen Körpern errichteten Ego. Nun mag der geneigte Leser sich denken, warum ich nicht längst mein Heil im sofortigen Abbruch gesucht habe. Einfache Erklärung dafür: Ehrgeiz. Ich wollte es partout nicht glauben, dass es mir nicht gelingen sollte, diese Frau zu einem Hauch von Verschmelzung, zu einem leisen Anflug von Ekstase zu bewegen. Aber es war so.
Alles unnötig und zum Vergessen bis hierher.
Ich bemühte mich weiter. Ackerte. Kämpfte. Bäumte mich auf. Ja, das hier wurde jetzt zu einer Mission. Mein Körper sendete Parolen aus: Im Stile von Lang lebe die Leidenschaft oder Immer weiter, wir wollen von Sinnen sein oder Stellen wir uns den Herausforderungen der Obsession. Es war vergeblich. Anna lag auf dem Rücken, Augen zu, Mund zu, Seele zu. Ich war gescheitert. Und von Orgasmus wäre im Grunde natürlich keine Rede gewesen. Ich spritzte dennoch. Justament. Meine Stimmung war so, dass ich meinen Höhepunkt erreichte, nicht, weil ich so geil war, sondern weil ich es ihr zu Fleiß machen wollte.
Ein sexueller Albtraum bis hierher.
Ich schwitzte. Rund 30 Minuten Knochenarbeit hinterließen eben ihre Spuren. Dann dachte ich, was ich jetzt wohl sagen sollte. Wie ich es sagen sollte. Ob ich überhaupt etwas sagen sollte. Aber sie kam mir zuvor. Und wie. Sie tröstete mich nämlich. Und sprach: Sei nicht traurig. Aha, jetzt sollte wohl die Erklärung für ihre Unpässlichkeit folgen. Nicht ihr Tag, blablabla. Aber es kam anders. Sie nahm meinen Kopf, schaute mir in die Augen, lächelte. Ich finde nichts dabei, wenn jemand noch nicht so viel Erfahrung mit Frauen hat.
Und da muss wohl etwas dran sein.
phantast - 13. Apr, 12:57
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