SEX, EPISODE 7 Gekommen, erstmals

Dienstag, 10. Mai 2005

ERSTMALS GEKOMMEN

Mein Freund und ich saßen da, je ein Glas Bier vor uns, und die Erinnerungen mit uns. Irgendwann landeten wir bei unserem ersten Orgasmus (den wir im übrigen nicht gemeinsam erlebten). Quelle amusement. Eine Geschichte jagte die andere, und einTeil meiner sexuellen Retrospektive muss jetzt hier stattfinden. Weil mir die Gedanken an einst Spaß machen.

Der allererste Höhepunkt

Ich war zwischen sechs und acht Jahre alt. So genau kann ich das zeitlich nicht mehr zuordnen. Jedenfalls besuchte ich die Volksschule (Einschub für 40something: Grundschule). Und genau dort passierte es auch. Und zwar im Turnsaal.
Wir hatten einen Wettbewerb im Seilklettern. Jeder musste rauf, oben anschlagen, wieder runter, und das ganze fünf Mal (klingt fast schon nach Metapher für das, was folgt). Als begabter Sportler hatte ich freilich rasch jene Technik entwickelt, die den Abstieg zum Abrutschen gestaltete. Und plötzlich geschah es.
Ich hatte das Seil zwischen den Beinen und flutschte talwärts, als mich ein sagenhaftes Gefühl durchströmte. Von der Reibung ausgelöst, empfand ich, was ich noch nie empfunden hatte. Und es war schön. Richtig gut. Fremd, aber spannend.
Der Ehrgeiz, schnellster Kletterer der Klasse zu werden, war in Sekunden dahin, ich hatte nur mehr einen Gedanken: Was um Himmels Willen war denn das? Der Ausruf Hallo, Leute, mir ist es gerade gekommen unterblieb natürlich in Folge grenzenloser Ahnungslosigkeit.
Nein, ich konnte mein Gefühl nicht zuordnen, ergo auch mit niemandem darüber reden. Vielleicht auch deshalb, weil ich mich in diesen Augenblicken als Abnormaler Auserwählter fühlte. Ich war überzeugt, dass die Natur an mir, just an mir, ein Wunder-Exempel statuierte. Also blieb mir nichts anderes übrig, als den Versuch der Rekonstruktion zu unternehmen.
Daher kletterte ich wieder aufs Seil. Und rutschte. Kletterte und rutschte. Wie ein Besessener. Immer in der Hoffnung, das phänomenale Phantom würde mich noch einmal beglücken. Und auch, als die anderen Kinder schon längst auf Matten purzelten, über Böcke hüpften, auf Sprossenleitern hangelten, bat ich die Frau Lehrerin flehentlich, meine Seilklettertätigkeiten fortsetzen zu dürfen. Der Lustwandler in mir bettelte schließlich darum.
Ich weiß heute nicht mehr, wie oft ich auf dieses blöde Seil geklettert bin. Am Abend hatte ich jedenfalls Schwielen auf den Fingern (ach, hätte ich nur gewusst, wie ich mir selbige mit Orgasmusgarantie holen hätte können).
Aber es geschah kein zweites Mal. ES kam (mir) nicht mehr.

Natürliche Entwicklung

Erst Jahre später entdeckte ich sie dann wirklich. Die Magie der Selbstbefriedigung. Und im Rückblick muss ich über meine Unbeschwertheit in dieser Zeit, über meinen lockeren Umgang mit den eigenen Empfindungen lächeln. Auch wenn die voranschreitende sexuelle Aufklärung mir die Illusion raubte, ein Auserwählter zu sein. Der selbstproduzierte Orgasmus wurde alsbald zu meiner (täglichen) Normalität. Und ich staune heute noch darüber, dass es mir einst möglich gewesen ist, zehn bis fünfzehn Mal hintereinander zu kommen. Mit dem immer gleichen erlösenden Effekt (tja, ewig zwölf müsste man sein, hm).

Der erste Höhepunkt mit einer Frau

Der verklärte Blick sorgt diesbezüglich für Erheiterung. Damals allerdings hatte ich den vielleicht größten sexuellen Stress meines Lebens. Die Schilderung der Ereignisse darf daher getrost als (humoristische) Vergangenheitsbewältigung betrachtet werden.
Ich war 13 Jahre alt. Es war auf einem Sommercamp in Salzburg. Sie hieß Petra, war 14 (ja, ich hatte immer ein Faible für ältere Frauen). Und sie war sagenhaft reif. Körperlich betrachtet, denn geistige Reife ist in diesem Alter nicht gerade Erotik-Faktor Nummer 1. Ihre physische Entwicklung offenbarte sich vor allem in verdammt großen Brüsten. Sie hatte mehr Oberweite als alle ihre Zimmergefährtinnen zusammen.
Und wir kamen uns im Verlauf der Woche sehr spielerisch näher. Wir kennen das wohl alle: Necken, Witze machen, usw. Irgendwann, als wir anderen beim Fußballspielen zusahen, nahm sie plötzlich meine Hand. Und ich war sehr aufgeregt. Details, also körperliche Symptome, vernachlässige ich an dieser Stelle. Auch meine Reaktion auf ihre Umarmung in der Abend-Disco lasse ich aus. Auch jene, als sie mich küsste, und ich nicht recht wusste, was ich mit ihrer Zunge in meinem Mund anfangen sollte. Ich weiß nur: Meine Welt war in wenigen Tagen eine andere geworden.
Und es dauerte auch nicht lange, da offenbarte sie mir ihre Vorstellung von Abenteuer. Sie wollte mich des Nächtens (verbotenerweise, ach wie prickelnd) in meinem Zimmer besuchen kommen. Weil wir dann ungestört (die anderen Jungs sollten eigentlich schlafen) in meinem Bett schmusen könnten.
Ich weiß noch, dass ich eigentlich Nein sagen wollte. Aus Angst. Aus Unsicherheit. Der Druck war enorm, keine Frage. Aber ich wollte natürlich nicht als Feigling dastehen. Ich wollte beweisen, dass ich ein echt cooler Lover bin. Also kam sie.
In einem Pyjama. Sie kletterte zu mir ins Hochbett. Mein Herz raste wie (da bin ich mir sicher) nie wieder in meinem Leben.
Und wir schmusten. Erst zögerlich. Dann (für meine damaligen Begriffe) höchst professionell. Immerhin wollte ich auf keinen Fall den Anschein erwecken, es könnte mein erstes derart gestaltetes Rendezvous sein. Und dann ging alles sehr schnell.
Denn ich gab meinem seit Tagen gehegten Verlangen nach. Und tastete mich mit zittriger Hand unter ihrem Oberteil zum Busen voran. Es war soweit. Erstmals in meinem Leben fühlte ich bewusst eine weibliche Brust. Es war wunderschön. Sagenhaft. Phänomenal. Großartig. Geil.
Ich wusste zwar überhaupt nicht, was ich mit meiner Hand jetzt machen sollte, aber allein die Haut, die Wölbungen, die Brustwarzen zu spüren, war für mich das bedeutendste Gefühl im Zuge der Mannwerdung.
Und so streichelte ich ein bisschen an ihrer Brust (immer nur an der einen) herum, umfasste wieder und wieder die unvorstellbar gewesene Pracht und züngelte derweil wie ein Derwisch.
Erst dann spürte ich, wie sie ihre Hand zu meiner Körpermitte wandern ließ. Aber sie sollte meinen erwachsen werdenden Schwanz nie erreichen.
Weil ich spritzte.
In diesem Moment. Zu früh. Aber unkontrollierbar. Ihr Busen war für meine sexuelle Realität im wahrsten Sinne des Wortes eine Nummer zu groß. Ihr Reiz überreizte mich. Ihr Körper zeigte mir meine ersten Grenzen auf.
Mir war das natürlich unendlich peinlich. Von Genuss keine Rede. Auch, wenn sie mir meine (freundlich formuliert) Spontanreaktion als Kompliment für sie zu verkaufen versuchte. Ich genierte mich. Für die Nässe. Für meine vorgegaukelte Sexualkompetenz. Für das verfrühte Ende einer Nacht, die zum Zauber werden sollte. Einfach für alles.

Aber rückblickend liebe ich diese Erfahrung. Und weil ich weibliche Brüste heute gar so unfallfrei in Händen halten kann, denke ich mir manchmal: Vielleicht vermisse ich solche Ereignisse sogar.

ICH, EIN PHANTAST

Leidenschaft ist das Motiv: So viele Jahre. So viele Frauen. So viele Entdeckungen. Ich will aufbrechen zu einer grenzenlosen Abenteuerreise. Zu den sinnlichen und erotischen Schätzen zwischen Horizont und Abgrund. Der Sex und das Sein. Ich will schreiben. Über mich, mein Verlangen, meine Gedanken. Und ich will voller Frohsinn in der weiten Welt der Lust wandeln.

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