ERWACHE, LEIDENSCHAFT
Es ist halb sieben Uhr in der Früh. Vor dem Fenster: Regen. Im Bett: Wärme. Ich bin wach. Ich bin entspannt. Ich bin nackt. Ein Blick zur Seite. Sie schläft. Mit dem Rücken zu mir. Ruhiger Atem.
Ich hebe ihre Decke. Ihr T-Shirt ist hochgerutscht. Ihr nackter Hintern streckt sich mir entgegen. Unschuldig fast. Ich beobachte sie. Wie sich ihr Körper kaum merkbar hebt und senkt. Ein schönes Gefühl. Ich berühre mich zwischen den Beinen. Ertaste meine Lust.
Ich streichle ihren Rücken. Ganz zart. Küsse ihn. Ganz weich. Mein Blick ruht auf ihrem Hintern. Auf ihren Beinen. Vorsichtige Zärtlichkeit. Der Schlaf bleibt. Erfüllt den Raum mit wohliger Gelassenheit. Schafft Vertrauen. Inspiriert.
Ich rücke näher. Haut an Haut. Spüre ihre Wärme. Ich richte mich aus. Erobere ihre Mitte. Hebe ihr Bein leicht an. Lenke meine männliche Kraft in die richtige Bahn. Überwinde den Widerstand nicht vorhandener Feuchtigkeit. Dringe ein. In morgendlicher Ruhe.
Schläft sie noch? Zumindest ihre Vagina ist vom Lebensgeist erfasst. Ich vernehme ein kaum hörbares Seufzen. Wohlwollend. Animierend. Ihre Augen sind zu. Ihr Mund leicht geöffnet.
Ich bewege mich ganz langsam. Umfasse ihren Hintern. Ihren Bauch. Ihren Busen. Ohne Druck. Nur Berührungen. Sie spricht nicht. Stöhnt nicht. Wiegt sich nur im behutsamen Rhythmus. Schlaftrunken.
Keine Ekstase in dieser Atmosphäre. Keine Schreie in dieser Stille. Kein Turnen. Kein Schweiß. Kein Aufbäumen. Einfach nur sein. In ihr. Mit ihr. Ein Verharren im Moment. Ein Genießen in der Gemeinsamkeit. Eine Hingabe an den Morgen.
Das Tempo wird nicht erhöht. Keine Sekunde. Piano. Pianissimo. Das Erwachen ist der Takt. Unser Takt.
Wir kommen. Zittern ein wenig. Keuchen ein wenig. Lassen uns treiben. Strömen dahin.
Der Regen prasselt. Der Tag umarmt uns. Ich liebe.
Sie.
phantast - 17. Mai, 10:50
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